Wenn Schüler/-innen mit der Diagnose Dysgrammatismus zur Logopädie geschickt werden, ist ein Problem der korrekte Gebrauch der Artikel und damit einhergehend die Deklination der Substantive, auch Beugung der Hauptwörter genannt. Die Furcht vor dem falschen Gebrauch kann dazu führen, Artikel gar nicht mehr zu verwenden, z. B. „Ich geh Schule“ statt „Ich gehe zur Schule“. In „zur“ stecken die Präposition (Verhältniswort) „zu“ und der Artikel „der“. Die Präposition „zu“ erfordert den Dativ. Das Deutsche hat vier Fälle (Kasus): Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Jeder Fall lässt sich fragend erschließen. Nach dem Dativ aus unserem Beispiel fragt man mit „wem?“, in diesem Fall: Zu wem gehe ich? – Zu der oder zur Schule gehe ich. Nach dem Akkusativ fragt man mit „wen“ oder „was?“: Wen oder was liebe ich? – Ich liebe die Schule. (Und dieser Beispielsatz wird wohl weniger aus grammatikalischen Gründen kaum im Alltag verwendet.) Nach dem Genitiv fragt man mit „wessen“: Wessen Hausmeister ist er? Er ist Hausmeister der Schule. Nach dem Nominativ fragt man mit „wer“ oder „was“? Was ist das? Das ist die Schule. – Bei Schwierigkeiten mit dem Artikelgebrauch setzten Logopäden allerdings keine Deklinationstabellen ein, die man auswendig lernen muss.
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